78 | Rudolf Fünf_Karlsruhe

Rudolf Fünf ist eine Nachverdichtung in Form eines Holzbaus in der Karlsruher Oststadt, in dem Menschen arbeiten und gemeinsam leben. 

Das Projekt umfasst die Neugestaltung und den Umbau eines unter Denkmalschutz stehenden Gebäudeensembles mit Innenhof. Rudolf Fünf befindet sich derzeit in der Entwicklungs- und Umbauphase. Mehrere Nutzungen finden in den Bestandsgebäuden bereits statt. Nach dem Umbau werden weitere Flächen hinzukommen, die gemäß dem Konzept genutzt werden können.

Projektdaten

Art  Förderprojekt, Projektentwicklung, Bauen im Bestand, Denkmalschutz
Typ  Büro, Wohnen, Gastro, Künstlerateliers
Standort  Karlsruhe
Bauherr  privat
Projektzeit  2019-2024
Leistungsphase  1-4 HOAI
Fläche  880qm

Rudolf Fünf versteht sich als Ort des kreativen Prozesses, der kulturellen Produktion und Reflexion, sowie des sozialen Miteinanders. Das denkmalgeschützte Ensemble geht in die Zukunft und möchte ein mögliches Lebensmodell entwerfen und erlebbar machen. Klima, Umwelt und soziale Herausforderungen erfordern ein Umdenken. In öffentlichen und privaten Räumen wird themenübergreifend an diesem Entwurf gearbeitet. Es gibt Werkstätten und Entwurfsstätten. Synergien sollen Nachhaltigkeit und Soziales digital und analog verknüpfen.

Nutzung

Rudolf Fünf schafft einen Raum zur kreativen Entfaltung in einem Experimentierfeld in der Karlsruher Oststadt. Es geht um nachhaltiges Denken, Entwickeln und Erleben. Die Initiative wird zu diesem Zweck großzügig Raum zur Verfügung gestellt. Makerspace im Untergeschoss laden die Nutzerinnen ein, Ideen konkret umzusetzen. Weiterhin bieten Proberäume und Ateliers Freiraum für künstlerische Entfaltung. Co-Working-Plätze ermöglichen Menschen aus verschiedensten Fachrichtungen zusammenzuarbeiten. Der lockere Austausch wird zusätzlich durch das Café, Zusammentreffen im Innenhof oder gemeinsames Relaxen auf der Dachterrasse gefördert. Zwei große, flexibel nutzbare Räume im Erdgeschoss können außerdem für Seminare, Vorträge oder andere Veranstaltungen genutzt werden. Synergien entstehen und werden gefördert. Das Obergeschoss des Neubaus bietet außerdem temporären Wohnraum. Minimalistisch ausgelegt erleben die Bewohnern das Lebenskonzept von Rudolf Fünf und tragen es in die Welt.

Baulich

Das Projekt umfasst die Neugestaltung und den Umbau eines unter Denkmalschutz stehenden Gebäudeensembles mit Innenhof. Das Gebäude soll die nötigen Räume zur Verfügung stellen und selbst als Prototyp und Vorbild dienen. Der Entwurf des Neubaus entwickelt sich aus dem historischen Kontext des Ensembles und nimmt die damaligen Verbindungen wieder auf. Durch die Aufnahme der ursprünglichen Kubatur wird das Gebäude wieder zu einer Einheit. Das vorhandene Stützenraster wird aufgegriffen und weiterhin als Tragstruktur genutzt. Die ursprünglichen Öffnungen werden reaktiviert, eine umlaufende Erschließung wird ermöglicht. Die neue Glasfassade schafft einen Sichtbezug zur abschließenden Brandwand. Das Entwurfskonzept unterstreicht das Bestreben, den Neubau zurückhaltend in das historische einzugliedern. Es werden neue Ansätze für nachhaltiges Bauen im städtischen Kontext geliefert. Der Gegensatz der nachhaltigen Sanierung im Bestand und dem zentralen Neubau soll von Anfang an parallel analysiert und gegenübergestellt werden. Angestrebt ist die Verwendung von recycelten Baumaterialien, um dem Grundgedanken von nachhaltigem und ökologischem Bauen gerecht zu werden. Der Umbau legt den Grundstein für eine langfristig, nachhaltige Nutzung des gesamten Hofareals.